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Auf der Suche nach dem Leben in den Lebensmitteln.
Karl-Ludwig Schweisfurth, München

In meinem Vortrag werde ich von Erfahrungen berichten, die ich in den vergangenen 15 Jahren beim Aufbau der Herrmannsdorfer Landwerkstätten und der Entwicklung von Lebens-Mitteln in ökologischer Qualität gemacht habe, sowie von Einsichten, die ich über die Arbeit der Schweisfurth-Stiftung gewonnen habe, in der wir gerade in jüngster Zeit - ausgelöst durch die BSE-Krise - viel über die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit nachgedacht haben.
Wir haben uns in den Landwerkstätten und in der Stiftung die Frage gestellt und sie auch an namhafte Fachleute gerichtet, was denn eigentlich den umfassenden Wert von gesunden und lebensfördernden Lebens-Mitteln ausmacht. Wir haben die Vermutung, dass da wohl mehr sein müsse als die Summe der messbaren Bestandteile wie Eiweiß, Fett, Kohlehydrate, Vitamine, Mineralien etc.. Mehr auch als die Enzyme, denen in jüngster Zeit seitens der Wissenschaft immer mehr Bedeutung für den Stoffwechsel und für das allgemeine Immunsystem beigemessen wird.

Was aber ist dieses MEHR? Gibt es noch andere Wirkungen und ordnende Kräfte in den Lebens-Mitteln, die wir noch nicht kennen? Eindeutige wissenschaftliche Antworten darauf gibt es bisher noch nicht - und wird es vielleicht auch so bald nicht geben bei der unendlichen Komplexität der Zusammenhänge. Dennoch lohnt es für alle, denen eine gesunde Ernährung ein Anliegen ist, sich über diese Frage Gedanken zu machen.

Die deutsche Sprache verwendet das Wort "Lebensmittel" und will zum Ausdruck bringen, dass es um Leben geht, dass Lebens-Mittel Mittel zum Leben sind, dass sie Leben vermitteln und lebensfördernd sein sollen. Das angelsächsische Wort "food" z.B. bringt das nicht zum Ausdruck. Die Ernährungswissenschaft beschäftigt sich überwiegend mit der Zusammensetzung der Ernährung. Sie untersucht und gibt Empfehlungen, wie viel Eiweiß und wie viel Fett in der Nahrung sein sollte und ob mehr pflanzliche und weniger tierische Nahrung gesünder und bekömmlicher sei als der derzeitige Ernährungsstil. Alle warnen vor Weißmehl und weißem Zucker, fast alle warnen vor zuviel tierischen Fetten. Einige empfehlen, möglichst viele rohe Lebens-Mittel zu verzehren. Es gibt Hunderte von Diäten, die Wunder für Gesundheit und Schlankheit versprechen. Die Forschung weiß inzwischen erstaunlich viel über die verschiedenen Vitalstoffe und deren Wirkungen, sehr vieles ist jedoch noch nicht erforscht. Die Wissenschaftler sprechen von Vitalstoffen oder Nährstoffen, wenn sie die Bedeutung der wasser- und fettlöslichen Vitamine, der Enzyme, der Mineralien und der Spurenelemente erklären. Sie klagen, dass die "Nährstoffdichte" in unserer Nahrung immer geringer geworden ist. Unsere Nahrungsmittel seien "leer" - so das Urteil einschlägiger Fachleute.

Da haben die Wissenschaftler wohl recht. Wir pasteurisieren, sterilisieren, erhitzen ultrahoch, um eine längere Haltbarkeit zu bekommen - und zerstören dabei das Leben in den Lebens-Mitteln. Nun empfehlen immer mehr Wissenschaftler und Ärzte, das, was fehlt, durch Pharmazeutika oder durch sog. Nahrungsergänzungsmittel zu ersetzen. Wir dagegen meinen, dass es mehr Sinn macht, an die Wurzeln des Übels zu gehen (und das ist die heutige Form der Landwirtschaft und industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln) und durch einen konsequenten ökologischen Landbau, eine artgerechte Tierhaltung sowie eine schonende, handwerkliche Verarbeitung dafür Sorge zu tragen, dass unsere Lebens-Mittel wieder "voll-wertig" sind, so dass kein Mangel mehr entstehen kann. Die Apotheke der Natur hält alles für uns bereit. Wir dürfen nur nicht zuviel manipulieren und meinen, wir seien klüger als die Natur.

Die Erhaltung des ursprünglichen, inneren Wertes unserer Lebens-Mittel sowie deren Geschmacks- und Genusswert - Stufe für Stufe der Erzeugung vom Feld bis auf den Tisch - ist uns wichtiger als die Verlängerung der Haltbarkeit oder die äußere Ansehnlichkeit. Wir wollen lebendige Lebens-Mittel - und nicht "tote Nahrung". Wir sorgen uns darum, dass auf fruchtbarem Boden alle Nährstoffe in ausgewogenem Verhältnis für ein natürliches Wachstum gesunder Pflanzen vorhanden sind - was bekanntlich beim Einsatz von künstlichen Düngemitteln nicht immer der Fall ist. Wir sorgen für gesundes Wachstum unserer Tiere in artgemäßer Haltung mit natürlich gewachsenem Futter (aus der Region und nicht von weit her - und immer schon ohne Kadavermehl, das beschönigend "Tierkörpermehl" genannt wird). Wir sorgen für natürliches Saat- und Zuchtgut, frei von gentechnologischen Manipulationen. Wir sorgen für werterhaltende, schonende Verarbeitung.
Ich weiß aus eigener, mehr als fünfzigjähriger Kenntnis und Erfahrung, was man heute dank Wissenschaft und Technik bei der konventionellen Herstellung von Lebensmitteln alles machen kann: im High-Tech- und High-Chem-Ackerbau, in der Hochleistungsviehzucht und Hochleistungssaatzucht und bei der Verarbeitung von Pflanzen und Tieren zu den Nahrungsmitteln, die wir dann zubereiten und verspeisen. Wir haben uns sehr weit von der ursprünglichen Natürlichkeit und von dem, was wir früher handwerklich erzeugten, entfernt. Vieles, was wir als Fortschritt empfanden, war gut, vieles müssen wir heute in Zweifel ziehen.
Das alles macht nachdenklich. Könnte es sein, dass wir bei dieser "rationalen" Denkweise etwas Wichtiges aus den Augen verloren haben: das Leben in den Lebens-Mitteln - oder die lebensfördernden Kräfte in den Lebens-Mitteln?
Bei der Erzeugung unserer Herrmannsdorfer Lebens-Mittel haben wir uns Umdenken verordnet: vom Acker bis auf den Küchentisch so naturbelassen und rein, wie es in unserer Welt eben geht. Und alles wieder nah beieinander ohne unnötige Transporte, so frisch, reif und so wenig erhitzt wie möglich. Der Erhitzungsgrad, dem ein Lebens-Mittel während des Herstellungsprozesses unterworfen war, ist ein Indikator für das Leben im Lebens-Mittel.

Wir alle müssen uns entscheiden, was wir uns wert sind und was uns die Natur und die Tiere wert sind. Es liegt an uns: das Wissen ist da, auch die Erfahrung, wie man das Leben in den Lebens-Mitteln bewahrt. Die Entscheidung fällt - wie so oft - an der Kauftheke und hängt davon ab, ob wir bereit sind, die ökologischen Leistungen der Bauern und die handwerklichen Fähigkeiten der Metzger, Käser und Bäcker entsprechend zu honorieren.




 

 

 

Sonderveranstaltung:

Sondertagung des BNZ am

Freitag, den 2. November 2001

in Baden-Baden im Auditorium
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Rückblick:
Programm des BNZ im Rahmen der medizinischen Woche Baden-Baden.

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